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  Aachener Volkszeitung
Kultur, 12. Dezember 1993


Preis auch als Ansporn für andere
Sopranistin Maria-Regine Heyne geehrt - Magdanz-Arbeit angekauft

Von Oliver Schmetz

Aachen. Sie ist eine junge, vielversprechende Sopranistin, er macht als freier Fotokünstler in Aachen auf sich aufmerksam. Beide wurden sie jetzt im Weissen Saal des Rathauses für ihr künstlerisches Schaffen in besonderer Weise geehrt: Maria-Regine Heyne erhielt den diesjährigen Kulturförderpreis der Stadt Aachen, Andreas Magdanz wurde mit dem Ankauf eines seiner Werke für das Suermondt-Ludwig-Museum ausgezeichnet. »Beide stehen Sie in Aachen, diesem Ballungsraum aktiver Künstler, stellvertretend für eine grosse Gruppe vor allem junger Kunstschaffender, ragen aber aus dieser noch heraus«, würdigte Ober-bürgermeister Dr. Jürgen Lan­den die Preisträger in seiner Laudatio. Der Preis sei Belobigung und Anerkennung für die geleistete Arbeit, zugleich aber auch Ermutigung für die weitere Karriere wie auch für viele andere junge Künstler in Aachen. Denn eins steht fest: Trotz grosser finanzieller Probleme wird die lange Tradition der Förderung des künstlerischen Nachwuchses auch in den nächsten Jahren weiterbestehen, versprach Linden.

Entscheidend für das Juryvotum für Maria-Regine Heyne war ihr vielseitiges Talent als Sängerin und Schauspielerin sowie vor allem auch ihr Einsatz für die zeitgenössische Musik.
Ihre komplexe musikalische Ausbildung begann 1977 mit Violinunterricht und wurde von 1986 bis 1992 mit einem Studium an der Musikhochschule Aachen fortgeführt. 1991 legte sie ihre staatliche Musiklehrerprüfung ab, zur Zeit studiert sie bei Professor Hammes in Köln. Dem Aachener Theaterpublikum ist sie spätestens seit dem letzten Jahr bekannt, als sie in Mozarts »Figaros Hochzeit«, einer Produktion der Musikhochschule zusammen mit dem Stadttheater, in der Rolle der Susanna auf sich aufmerksam machte. Zuvor stand sie bereits unter anderem als Taumännchen in »Hansel und Gretel« von Humperdinck, aber auch als Schauspielerin in der »Medea« von Euripides auf der Aachener Bühne. Darüber hinaus nahm Maria-Regine Heyne auch überregional an vielen Konzerten teil, so etwa bei der Aufführung von Mozarts »Die Schuldigkeit des 1. Gebotes« mit dem Aachener Ensemble in Cent. Angesichts dieser schon in jungen Jahren beachtlichen Karriere war sich Linden sicher, »dass wir auch in Zukunft noch viel von Maria-Regine Heyne hören werden«.

Andreas Magdanz studierte an der FH Aachen visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Fotografie und ist seitdem als freier Fotokünstler tätig. Seine Arbeiten, so Linden, überzeugen durch technische Brillanz und handwerkliches Können und ebenso »kühle und doch menschliche Einsichten«. Neben dem Ankauf wurde ihm noch eine weitere Ehre zuteil: Im neuen Suermond-Ludwig-Museum darf er im nächsten Jahr die Fotografiegalerie des Hauses mit einer Ausstellung eröffnen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde im Rathaus von Ulrike Fröhlich und Matteys Berger, die auf der Violine Werke von Viotti und Bartok vortrugen. Und auch Maria-Regine Heyne gab eine Kostprobe ihre Könnens: Mit der Vokalise »Ho« des zeitgenössischen italienischen Komponisten Giacinto Scelsi erntete sie langanhaltenden Beifall.
 
 
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