APPELL
HAMBACHER FORST
vor endgültiger ZERSTÖRUNG



Seit 37 Jahren bewegt und begleitet meine Gedanken der Prozeß der Tagebaue in Nordrhein-Westfalen, seit 21 Jahren thematisiere ich ihn.
Mit der endgültigen Zerstörung des Hambacher Forstes, in dem sich seit über zwei Jahren ernsthafter und friedlicher Widerstand in Form von Baumbesetzern festgesetzt hat, scheint die weitere, aktuell stattfindende Zerstörung auf eine dramatische Auseinandersetzung zuzusteuern.

Alle Aktionen der Baumbesetzer sind bislang friedlich geblieben und das trotz mehrfacher Versuche:
- der Boulevardpresse die Besetzer zu kriminalisieren
- bis hin zum Terrorismusvorwurf
- trotz diverser Räumungsaktionen mit Unterstützung von Hundertschaften und Räumpanzern
Mit dem Vordringen in die Kernzone des besetzten Waldes wird jetzt eine neue, finale Stufe erreicht, die zum einen die völlige Zerstörung des Forstes, zum anderen eine Eskalation vorantreibt, deren Folgen nicht absehbar sind.
Um diese Auseinandersetzung zu verhindern, die Menschen und den Forst zu schützen, appelliere ich an Sie:


Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Beginn der Rodungssaison im Winter 2015 schaffen Landesregierung, RWE, Regionalbehörden und Polizei Tatsachen. Nördlich der stillgelegten alten A4 wurde bereits der gesamte alte Buchenbestand vernichtet.
Südlich der A4 werden in den kommenden Tagen Schneisen in den Wald geschlagen, um große Grundwasserpumpen zu installieren.

Der Kampf und die Auseinandersetzung um den letzten verbliebenen Rest des Hambacher Forstes scheint so gut wie verloren, aber getreu des Zitats von Bertholdt Brecht »Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht«, möchte ich alle aufrufen:
Fahren Sie in den noch verbliebenen Rest des Waldes!
Solidarisieren Sie sich mit den Baumbesetzern!
Senden Sie Protestnoten an die Landesregierung, die Regionalbehörden und das RWE.
Mobilisieren Sie weiter die Medien.

Nur eine ständige Präsenz größerer Menschengruppen wird eine weitere Zerstörung bis zum Ende der Rodungssaison verzögern, möglicherweise die völlige Zerstörung noch aufhalten können.

Ein Appell an die Polizei, die im Hambacher Forst immer mit Hundertschaften samt Räumpanzern auffährt (in Köln und anderenorts abwesend ist):
bisher gab es trotz der massiven Einsätze wenig ernsthaft Verletzte, was zum einen auf das Bekenntnis der Baumbesetzer zur absoluten Gewaltfreiheit, zum anderen aber auch der Einsatzleitung der Polizei vor Ort und jedem einzelnen Beamten zu verdanken ist – bleiben Sie dabei!
Lassen Sie sich nicht willfährig instrumentalisieren für ein System, das auf Bundesebene von falschen Entscheidungen oder Umorientierung, siehe Dekarbonisierung und CO2 Ziele, auf Landes- und regionaler Ebene von Lobbyismus und einem perfiden Belohnungssystem geprägt ist, das einem börsennotierten Energiekonzern seit Jahrzehnten, bar jeden besseren Wissens, jenseits aller Erkenntnisse und gesellschaftlichen Werte und Verabredungen, Tür und Tor öffnet für die Zerstörung von Kultur- Architektur- und Naturdenkmälern.


Im Januar 2016

Prof. Andreas Magdanz








 
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